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Lifestyle

Gesund und munter: Rezepte für die ganze Familie

Stellt euch vor, es gibt ein Familienessen und niemand hat etwas daran auszusetzen. Klingt utopisch, ist aber machbar. Wir verraten euch die besten Familienrezepte und Köder-Ideen für den kritischsten Nachwuchs.
Nicole
Nicole, Redaktion

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das gilt wie überall im Leben genauso fürs Essen. Sehr zum Leidwesen von Eltern. Die müssen mit ihren Familienrezepten direkt mehrere Ernährungsvorlieben unter einen Hut kriegen und gleichzeitig auf das leibliche Wohl vom Nachwuchs achten. Gesund soll es sein, lecker sowieso und obendrein flott gehen, denn Zeit ist oft Mangelware bei paralleler Berufstätigkeit.

Mit welchen Tricks ihr diesen Spagat im Alltag meistert und das Familienessen zum täglichen Höhepunkt macht, erfahrt ihr hier. Wir haben reichlich schnelle Rezepte für die warme und herzhafte Familienküche herausgesucht und mit praktischen Ideen angereichert, um wirklich alle Mitglieder der Family kulinarisch abzuholen – insbesondere die kleinsten und kritischsten Esser*innen von allen: die Kinder.

Drei Tipps fürs perfekte Familienessen

Oft ist die gemeinsame Mahlzeit der einzige Zeitpunkt, wo sich die gesamte Familie versammelt. Wenn ihr euch diesen besonderen Stellenwert ins Gedächtnis ruft und die folgenden Tipps beachtet, steht einem gemütlichen Familienessen nichts im Wege.

 

  1. Feste Zeit vereinbaren: Egal, ob abends oder mittags – lasst das Familienessen immer zu einer bestimmten Zeit stattfinden. Durch die Verbindlichkeit können alle ihren Tag nach dem Essen ausrichten und jede*r weiß, wann es wieder etwas zu beißen gibt. Gleichzeitig steigt damit die Vorfreude auf das tägliche Event.

  2. Genug Zeit einplanen: Damit das Familienessen entspannt abläuft, solltet ihr das Zeitfenster großzügig bemessen. So lebt ihr euren Kindern vor, dass Essen Genuss bedeutet und nichts ist, was man „schnell nebenbei“ erledigt. Andere Aufgaben können da auch mal warten. 

  3. Zeit zusammen genießen: Macht das Essen zum kommunikativen Tages-Highlight und nutzt es zum lebendigen Austausch mit euren Liebsten. Damit ihr euch voll auf eure Gegenüber konzentrieren könnt, solltet ihr Ablenkungen von Anfang an ausmerzen. Das heißt: Handys weg und Fernseher aus!

Abwechslung, bitte: So sieht eine gute Familienküche aus

Unabhängig vom Alter der Kinder sollte das Familienessen möglichst gesund und ausgewogen sein. Dabei essen am besten alle das Gleiche. Eine „Extrawurst“ für Kids sollte nicht die Regel sein, sagt die . Statt spezieller Kindergerichte also einfach „Kinderportionen“ von eurem eigenen Essen auftischen. Bei der Portionsgröße könnt ihr euch an den Händen orientieren. Laut (BZfE) spiegelt sich im „Handmaß“ der individuelle Nährstoffbedarf.

Das Sprichwort „Etwas Warmes braucht der Mensch“ trifft auch auf die Familienküche zu. Eine warme Mahlzeit am Tag sollten aber nicht nur Kinder genießen. Wie die schreibt, müssen viele nährstoffreiche Lebensmittel erst gegart werden, um genießbar zu sein. Durch das Kochen wird das Familienessen automatisch abwechslungsreicher. Die Entscheidung, wann es etwas Warmes zu essen gibt – mittags oder abends –, könnt ihr an eure eigene Berufstätigkeit anpassen.

Mittags darf das Familienessen nahrhafter sein als am Abend. Da sind kalorienärmere Speisen gefragt, damit das Essen nicht so schwer im Magen liegt, was den Schlaf buchstäblich erleichtert. Wenn alle das Gleiche essen, solltet ihr dem Nachwuchs mit gutem Beispiel vorangehen. Nutzt eure Vorbildfunktion und reichert die Mahlzeiten mit viel Gemüse an. Zu Fischstäbchen gibt’s gesunden Rahmwirsing, zu Backfisch Gurkensalat und der Kartoffelpüree bekommt ein Lauch-Topping.

Tipp: Gleiches Recht gilt beim Familienessen für alle. Niemand sollte sich die „Rosinen rauspicken“ dürfen. Stattdessen wird brüderlich bzw. schwesterlich geteilt. Damit leistet ihr direkt einen wichtigen Erziehungsbeitrag.

Familienrezepte für jeden Geschmack

Das ideale Familiengericht gibt es nicht, denn jedes Mitglied is(s)t individuell. Macht euch bewusst, dass das Familienessen ein demokratischer Akt sein sollte. Zu einer bestimmten Ernährungsform sollte niemand gezwungen werden. Food-Tabus machen die verbotenen Speisen bloß noch interessanter und können laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu einem negativen Verhältnis zum Essen führen.

Versucht deshalb, Geduld zu bewahren und offen für neue Familienrezepte und Zubereitungsarten zu sein. Wie eigentlich immer im Leben ist Kommunikation der Schlüssel. Beratet euch mit eurer Familie und setzt gemeinsam einen Speiseplan für die nächsten Tage oder Wochen auf. Durch clevere Meal Prep verhindert ihr Lebensmittelverschwendung und .

Wir haben uns überlegt, mit welchen Tricks ihr das Essen für die ganze Familie spannender macht und haben die passenden Familienrezepte dazu einmal hier für euch gesammelt. Weil Zeit im Familienalltag ein entscheidender Faktor ist, sind nur Rezepte dabei, die in ca. 30 Minuten auf dem Tisch stehen – oder sich zumindest gut am Vortag vorbereiten lassen.

Viele Tipps und Rezepte zur Essensvorbereitung für die Family findet ihr hier.

Trick 1 für Familienrezepte: Basics selber machen

Zum Familienkochen gehört es auch, Lust am Thema Essen zu machen. Zeigt euren Kindern am besten so früh wie möglich, wie groß und bunt die Lebensmittelwelt ist. Das gelingt am einfachsten, wenn ihr gemeinsam einkaufen geht. In der Gemüse- und Obstabteilung bekommen die Kleinen einen guten Überblick zur Vielfalt an Früchten und Gemüsesorten. Beobachtet eure Kinder genau, um herauszufinden, für welche Nahrungsmittel sie sich interessieren. Nutzt die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und eventuell sogar euren eigenen kulinarischen Horizont zu erweitern.

Um tierische Lebensmittel besser wertschätzen zu können, sollte beim Einkaufen mit Kindern ein Ausflug zur Frischetheke nicht fehlen. Das kann helfen, eine Generalisierung von ungeliebten Zutaten zu vermeiden. Anstatt pauschal von „Fleisch“ oder „Fisch“ zu sprechen, lieber „Hühnchen“, „Schwein“ und „Lachs“, „Thunfisch“, etc. differenzieren. So lernt der Nachwuchs von klein auf, dass es bei den einzelnen Fleisch- oder Fischarten Geschmacksunterschiede gibt und nicht notwendigerweise jeder Fisch eklig ist.

Verschiedene Küchenkräuter liegen auf weißem Untergrund

Ein Fleißkärtchen in Sachen kulinarische Frühbildung bekommt ihr, wenn ihr den Kindern zeigt, woher ihr Essen eigentlich kommt. Dazu bietet sich beispielsweise ein Besuch beim Bauernhof an, wo die „Bärchenwurst“ keinesfalls am Baum wächst. Schön ist es ebenfalls, gemeinsam im Wald Pilze und Kräuter sammeln zu gehen. Wenn ihr zu Hause einen Balkon oder Garten habt, könnt ihr mit den Kindern selbst Kräuter anpflanzen.

Ein Familienessen aus frisch geernteten oder gemeinsam eingekauften Zutaten schmeckt garantiert allen doppelt so gut. Im nächsten Schritt könnt ihr den Kleinen vorführen, wie sich Fertigprodukte aus dem Supermarkt herstellen lassen.

Trick 2 für Familienrezepte: Gemeinsam kochen

Essen ist fertig? Nö. Das muss erst noch gekocht werden. Damit ihr dem Nachwuchs keine falschen Vorstellungen vermittelt, solltet ihr das Familienessen so oft wie möglich gemeinsam kochen. Wie die bestätigt, prägt ihr dadurch eine natürliche Beziehung der Kinder zum Essen. Nebenbei wird die Motorik geschult – und ihr spart Zeit beim Kochen, wenn alle mithelfen. Mit tatkräftiger Unterstützung von der Rasselbande dürfen die Familienrezepte ruhig eine etwas längere Zubereitungszeit haben.

Eine Kartoffel wird in dünne Streifen gerieben.

Für das Kochen mit Kindern eignen sich am besten Rezepte mit viel Schnippelkram, damit die Kleinen genug zum Mithelfen haben und keine Langeweile aufkommt. Wählt anfangs ein möglichst einfaches Rezept. Dann stehen die Erfolgsaussichten besser und die Kleinen haben ein Erfolgserlebnis, das zum Dranbleiben motiviert. Bei welchen Küchenaufgaben der Nachwuchs mithelfen kann, hängt weniger vom Alter als vom motorischen Geschick ab. Wichtig ist, dass ihr die Kleinen beim Kochen immer im Blick behaltet und von heißen Herdplatten und Töpfen fernhaltet.

Mehr Infos zu den Küchenregeln für Kinder haben wir hier zum Nachlesen.

Trick 3 für Familienrezepte: Neue Formen ausprobieren

Wenn Familienrezepte eines nicht sein sollten, dann ist das langweilig. Bringt mit unterschiedlichen Reis- oder Nudelarten mehr Abwechslung auf den Teller und wendet verschiedene Zubereitungsarten für Gemüse und Co. an. Durch das Dünsten, Braten, Frittieren oder Backen von Zutaten ergibt sich ein tolles Spiel von Konsistenzen. Kinder lieben es, wenn das Essen gleichzeitig etwas Cremiges und Knuspriges bereithält. 

Da gerade bei kleinen Kindern das Auge mitisst, könnt ihr mit bunten Familiengerichten punkten. Obst und Gemüse in knalligen Farben hat bessere Karten, ohne Nörgeln verputzt zu werden als ein trister Einheitsbrei. Damit die Farben nicht verblassen, solltet ihr Gemüse wie Spinat, Bohnen, Möhren, Spargel oder Brokkoli blanchieren, also kurz in kochendem Salzwasser garen und anschließend in Eiswasser abschrecken. Dadurch bleiben die gesunden Nährstoffe erhalten und das Gemüse behält seine Knackigkeit.

Fried Chicken mit Spinat-Buttermilch-Dip auf hellem Untergrund, von oben fotografiert.

Neben poppigen Farben verleiten den Nachwuchs auch ausgefallene Formen von Lebensmitteln zum Aufessen. Das können etwa in Nudelform spiralisierte Zoodles aus Zucchini sein, Hackfleisch in Bällchenform oder glatt pürierter Erbsenaufstrich. Gemüse am Spieß macht ebenfalls Spaß – vor allem, wenn sich die Gemüsestücke mit Obst abwechseln. Kombiniert mit süßen Komponenten geht das sonst so ungeliebte Gemüse auch in Form von Schokoladen-Hummus oder Spargelsalat mit Erdbeeren locker weg.

Trick 4 für Familienrezepte: Klassiker abwandeln

Als Eltern möchtet ihr verständlicherweise, dass sich eure Kinder gesund ernähren – genauso wie ihr selbst, natürlich. Dafür müsst ihr das Gemüse aber nicht jedes Mal in Motivform schnitzen oder niedliche Figuren aus dem Essen drapieren. Wenn die Kinder partout kein Gemüse essen wollen, könnt ihr es bequem in Smoothies, Püree, Reibekuchen, herzhaften Waffeln oder Muffins verstecken.

Schmackofatzige Rezepte zum Backen mit Gemüse entdeckt ihr hier.

Bunte Lasagne mit Süßkartoffeln und Rote Bete

Für ein gesundes Familienessen lassen sich alternativ beliebte Klassiker vegetarisieren oder veganisieren. „Übliche Verdächtige“ wie Nudeln, Nuggets, Pommes, Burger oder Hotdogs lassen sich kinderleicht aus Gemüse zubereiten. Toller Nebeneffekt: Die Kleinen merken, dass das Junkfood aus der Werbung auch ohne Zucker und künstliche Zusatzstoffe lecker schmeckt. Und da Kinder in der Regel das Essen lieben, das sie gewohnt sind, ebnet ihr dem Nachwuchs somit den Weg zu einer gesunden Ernährung.

Trick 5 für Familienrezepte: Selbst mischen

Unser letzter Trick für Familienrezepte, die Groß und Klein schmecken, ist das Kochen nach dem „Mix-and-match“-Prinzip. Will heißen: Ihr bereitet eine Basis für alle zu und serviert dazu mehrere kleine Beilagen. Daran darf sich jede*r selbst bedienen – ganz nach Geschmack und Appetit. Die ideale Lösung also, um das Essen für vegane oder vegetarische Familienmitglieder mit tierischen Komponenten zu verbinden.

Durch das Teilen und gegenseitige Anreichen wird das Familienessen besonders gesellig ­– ähnlich wie beim Snacken von Tapas, Mezze oder Antipasti. Wichtig ist, dass alle Speisen und Toppings zusammen auf dem Tisch landen. Das Essen sollte nicht vom ständigen Aufstehen und Zum-Kühlschrank-Laufen unterbrochen werden. Auch Würzen lassen sich die Gerichte individuell – vorteilhaft vor allem, wenn nicht alle gerne scharf essen.  

Hände halten tiefen weißen Teller mit Quinoa, Möhren, Tofu und gekochtem Ei

Das eigenständige Mischen und Pimpen der Gerichte vermittelt Kindern das Gefühl des aktiven Mitkochens und unterstreicht, wie vielseitig Essen sein kann. Das Anrichten als Trennkost kommt zugleich der Ordnungsvorliebe der kleinen Esser*innen entgegen. Eine Durchmischung der Aromen mögen viele Kinder nicht. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind dagegen auch schnelle One-Pot-Gerichte drin.

 Ganz unkompliziert könnt ihr es euch machen, indem ihr unterschiedliche Komponenten auf einem Backblech zubereitet. Während eine Schüssel Suppe oder eine Schale Reis schnell zur Bowl gemacht werden können, laden Pizza oder Burger zum Selbst-Belegen oder Befüllen ein.

Ihr wollt auch die süße Food-Welt mit euren Kids erobern? Hier lest ihr alles zum Backen mit Kindern.

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