Robusta: der Kräftige
Robusta ist super unkompliziert: Die Robusta-Bohne (lat. Coffea canephora) ist quasi die robuste Antwort auf die sensible Arabica-Bohne und erst seit Ende des 19. Jahrhunderts im Einsatz. Anders als Arabica verträgt sie viel Sonne, kann sogar Frost ab und ist widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall. Robusta gedeiht auch im Flachland, was Anbau und Ernte erleichtert. Die Pflanze wächst zudem schneller, was sie wirtschaftlicher, aber weniger komplex im Geschmack macht. Rund 30 Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion erfolgt mit Robusta. Zu den Hauptanbaugebieten gehören beispielsweise Vietnam, Thailand, Indonesien, Liberia, Kongo und Madagaskar.
Robusta ist der bessere Wachmacher: Robusta-Kaffee hat mehr Bitterstoffe und einen herberen Geschmack. Statt blumiger Obstnoten bringt er erdige bis nussige Aromen mit. Der vergleichsweise hohe Säuregehalt kann durch schonende Röstung verringert werden. Was bleibt, ist der doppelt so hohe Koffeingehalt (2–4,5 %), der Robusta-Kaffee zum idealen Wachmacher macht. Für Menschen mit empfindlichem Magen oder hohem Blutdruck ist Robusta meist weniger geeignet. Das Koffein braucht die Robusta-Pflanze übrigens, um sich gegen Schädlinge zu schützen, von denen es im Flachland mehr als auf der Hochebene gibt. Daher ist es natürlich, dass Arabica weniger Koffein hat.
Robusta ist perfekt für Espresso: Neben viel Koffein punktet Robusta-Kaffee durch eine extra feine Espresso-Crema. Die Schaumschicht gerät deshalb so gut bei Robusta, weil die Bohne mehr CO2 enthält, das verantwortlich für die Fluffigkeit und Dichte der Crema ist. Um die beliebte Schaumkrone zu bilden, wird Arabica-Kaffee für Espresso in der Regel mit mindestens 10 Prozent Robusta versetzt. Der preiswertere Robusta wird außerdem gern für löslichen Instantkaffee verwendet, ein getrocknetes Kaffeeextrakt mit längerer Haltbarkeit.