Ob ein Drache daraus schlüpft, wenn man sie nur lang genug ins Feuer legt? Irgendwie durchzuckt mich immer dieser Impuls beim Anblick einer Artischocke. Kommt schon, mit diesen spitzen Schuppen und der rundlichen Form sieht das Blütengemüse schon ein wenig aus wie eines von Daenerys‘ Dracheneiern. Aber zum Verbrennen ist die Artischocke natürlich viel zu lecker. Und wertvoll.
Tatsächlich gehört die Artischocke nicht gerade zu den günstigsten Lebensmitteln. Was vermutlich mitunter daran liegt, dass sie aufwändig von Hand gepflückt wird. Hierbei sind die spitz zulaufenden Dornenblätter nicht unbedingt eine Hilfe. Die können auch das Artischocke schälen zu einer Herausforderung machen. Doch es lohnt sich: Wer sich daran wagt, eine frische Artischocke zuzubereiten, wird mit einem königlichen Geschmack belohnt.
„Königlich“ ist in diesem Fall keine Übertreibung. Die kostbare Artischocke war schon zur Zeit der Römer und alten Ägypter eine Delikatesse, die sich nur die Reichen leisten konnten. Neben dem feinherben Artischocken-Geschmack und der gesundheitsfördernden Wirkung erfreuten sich die Adeligen auch an den großen violetten Distelblüten, die aus der Artischockenknospe wachsen, wenn sie nicht vorher geerntet wird.