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Klassiker

Selbst gemachter Eierlikör

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Boombastisch!

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Schon mal selbst gemachten Eierlikör probiert? Unser Geheimtipp für schwache Momente: schön cremig und süß. Einfach genial!

Boris
Boris, Foodstyling

20 Min

Zubereitung

0 Min

Wartezeit

20 Min

Gesamtzeit

Zutaten

1 Flasche
1
Vanilleschote
8
Eigelb
200
g
Puderzucker
300
ml
Sahne
250
ml
Rum, weiß
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Du brauchst:

Schneebesen* Flasche, mit Verschluss, sterilMetallschüsselTopf* Handrührgerät*
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Zubereitung

1 / 3

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Vanilleschote halbieren und das Mark herauskratzen. Das zimmerwarme Eigelb mit Vanillemark in einer Metallschüssel mit dem Handrührgerät vermengen und nach und nach erst den Puderzucker und dann Sahne und Alkohol hinzufügen.


1 Vanilleschote |8 Eigelb |200 g Puderzucker |300 ml Sahne |250 ml Rum, weiß
Metallschüssel | Topf | Handrührgerät

2 / 3

Die gesamte Masse über dem heißen Wasserbad mit dem Schneebesen ca. 8 Minuten dickcremig aufschlagen, bis das Ei bindet. Auf dem Wasserbad noch ca. 5 Minuten weiter rühren. Sobald die Masse (gleichmäßig) cremig ist, vom Wasserbad nehmen und ein paar Minuten weiter rühren.


Schneebesen

3 / 3

Anschließend Eierlikör mit einem Trichter in sterilisierte Flaschen füllen oder direkt servieren.


Flasche, mit Verschluss, steril

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Darf’s noch n Likörchen sein? Das klingt nach Oma wie sie leibt und lebt. Früher habe ich das belächelt, aber jetzt komme ich in ein Alter, in dem sich der Likörchen-Lifestyle langsam aber sicher durchsetzt. Und das nicht nur an Ostern. Eierlikör und ich, das war nicht immer eine einfache Beziehung. Ich fand die Vorstellung von so viel Ei einfach unsexy, von der Farbe mal ganz zu schweigen. Dann kam die Wende und aus Hass wurde Liebe. Wie kam es dazu? Tja, alles fing mit einer Freundin der Familie an, die grundsätzlich nur mit ihrem Thermomix angereist ist. Mal ehrlich, was kann der Thermomix, was wir nicht können? Die Antwort bekam ich schnell: geilen, frischen Eierlikör! Eine Liebe war geboren.

Wer Eierlikör für ein Frauen-Getränk hält ist kein Sexist – tatsächlich sind rund 80 % der Genießer weiblich. Außerdem ist Eierlikör nicht nur ein leckerer Genuss zwischendurch, er verpasst Kuchen, Torten und Desserts auch den richtigen Schwipps. Der Vorläufer von Eierlikör war ein Getränk der Ureinwohner im Amazonas auf Basis von Avocado. Die europäischen Eroberer verfeinerten es mit Rum und Rohrzucker und nannten es „Advocaat“. Zu dieser Zeit war Avocado in Europa kaum zu finden, weswegen das Fruchtfleisch der Avocado durch Eigelb ersetzt wurde. Et voilà: Der Eierlikör war geboren.

Der industrielle Eierlikör hat mit dem Getränk von damals nicht mehr viel gemeinsam. Heute ist die Herstellung stark reglementiert und kontrolliert. Aber nur so lässt sich die Sicherheit der Eierlikör-Fans gewährleisten.

Eierlikör selber machen: die Zutaten

Eierlikör lässt sich herrlich einfach selber herstellen. Die wichtigsten Zutaten sind (wer hätte es gedacht): Eier & Alkohol. Setzt bei den Eiern unbedingt auf gute Qualität, super frisch und am besten Bio sollten sie sein. Der Alkohol sollte ausreichend Umdrehungen haben, mind. 38 Vol.-% sind ein Muss.

Für 500 Milliliter gelbes Gold braucht ihr etwa 8 Eigelb und 250 Milliliter Alkohol. Je nachdem wie stark ihr euren Likör mögt, solltet ihr mindestens die gleiche Menge Milch wie Alkohol verwenden. Für einen milderen Eierlikör könnt ihr die Milchmenge auch erhöhen. Statt Milch kann auch Sahne oder Kondensmilch verwendet werden. Dann wird der Likör dickflüssiger und cremiger. Besonders beliebt: eine Mischung aus Milch und Sahne. Wer Milch nicht verträgt, kann laktosefreie Milch oder Milchersatz verwenden.

Und was macht einen richtig guten Likör sonst noch aus? Richtig, er ist süß. Also her mit dem Zucker. Für 500 Milliliter benötigt ihr 200–250 Gramm Puderzucker oder normalen Zucker. Abgerundet wird der DIY-Eierlikör mit Vanillezucker oder noch besser, dem Mark einer Vanilleschote.

Guter Stoff – Welchen Alkohol für Eierlikör?

Grundsätzlich könnt ihr für die Zubereitung von Eierlikör in der heimischen Küche jeden klaren Alkohol verwenden, den ihr gerade im Haus habt. So könnt ihr den Geschmack nach Belieben variieren. Je höher der Alkoholanteil desto besser. Traditionell wird Weingeist verwendet, da er keinen Eigengeschmack, aber viele Umdrehungen (ab 70 Vol.-%) hat und so Keimen den Garaus macht. Weingeist ist unter Umständen kompliziert zu beschaffen. Die besten Chancen habt ihr in der Apotheke oder online. Wer keinen Weingeist bekommt, kann auch weißen Rum, Wodka oder Korn verwenden. Viele schwören noch auf das typische DDR-Rezept, bei dem neben Kaffeesahne der allseits bekannte Prima Sprit mit 96 Vol.-% zum Einsatz kommt.

Interessante Alternativen zu Rum, Wodka oder Korn sind:

  • Cognac

  • Weinbrand

  • Birnen- oder Himbeerschnaps

  • Kirschwasser

Eierlikör muss aber nicht unbedingt Alkohol enthalten, man kann den Alkohol auch einfach durch mehr Milch oder Sahne ersetzen. Apfelsaft oder Orangensaft statt Alkohol geben dem Eierlikör zusätzlich eine fruchtige Note. Er wird allerdings auch etwas dünnflüssiger und ist nicht so lange haltbar.

Ganze und aufgeschlagene rohe Eier auf weißem Untergrund
Für selbst gemachten Eierlikör braucht ihr nur das Eigelb!

Eierlikör aus dem Thermomix

Wer den Luxus eines Thermomix genießt, kann ihn auch super für die Zubereitung von Eierlikör nutzen. Dazu einfach Eigelb, Zucker, Milch, Vanillezucker und Alkohol in den Mixtopf geben und bei 70 °C ca. 8 Minuten auf Stufe 4 erhitzen. Anschließend könnt ihr den noch warmen Likör direkt servieren oder ihr füllt ihn in eine sterilisierte Flasche und lagert ihn im Kühlschrank.

Wissenswertes zu selbstgemachtem Eierlikör

Warum ihr Eierlikör erhitzen solltet

Eierlikör erhitzt man aus einem einfachen Grund: Rohe Eier können eine Salmonelleninfektion auslösen – und das ist nicht wirklich schön. Das Erhitzen auf 70 °C für eine bestimmte Zeit tötet die Biester zuverlässig ab. Es gibt aber auch eine Alternative für Eierlikör ohne Erhitzen, allerdings kostet diese Zeit. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt die Eier und den Alkohol zu mischen und 3 Tage bei Zimmertemperatur zu lagern, bevor man mit der Verarbeitung beginnt. Bei einer Alkoholkonzentration von mind. 10 % in der Mischung tötet der Alkohol die Salmonellen ab.

Haltbarkeit & Lagerung von Eierlikör

Wahrscheinlich müsst ihr euch über die Lagerung und die Haltbarkeit von eurem selbst gemachten Eierlikör gar keine Gedanken machen – ihr werdet ihn eh ruck-zuck vernichten. Selbst gemachter Eierlikör hält sich ungeöffnet 3–4 Wochen. Geöffnet sollte ihr ihn innerhalb von ein paar Tagen verbrauchen. Gekaufter Eierlikör hingegen ist ungeöffnet etwa 12 Monate haltbar. Angebrochene Flaschen solltet ihr innerhalb von 6 Monaten genießen. Bakterien sind dank hohem Alkoholanteil kein Thema, aber der Geschmack des Eierlikörs leidet nach einer gewissen Zeit. Das könnt ihr auch durch die richtige Lagerung hinaus zögern: Eierlikör mag es gerne kühl und dunkel. Also ab in den Kühlschrank mit der Flasche. Da gehört auch der selbst gemachte Eierlikör hin.

Oma's Tipp: Selbst gemachten Eierlikör in kleine Flaschen abfüllen. So muss man nicht immer große Mengen Eierlikör vernichten und sie sind ein schönes Mitbringsel aus der Küche

How to drink: Eierlikör

Klar, Eierlikör ist ein Getränk und deswegen trinkt man ihn aus dem Glas. Soweit so gut. Besonders elegant trinkt sich der Eierlikör natürlich aus einer Likörschale, aber ein Schnapsglas erfüllt auch den Zweck. Die Aromen kommen besonders gut zur Geltung, wenn der Likör Zimmertemperatur hat. Auch frisch und noch warm ist Eierlikör ein echter Genuss. Wer es lieber erfrischender mag, kann den Eierlikör auch kühlen. Allerdings solltet ihr den Eierlikör rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen. Unter 10 °C büst der Likör nämlich an Geschmack ein.

Für alle Coffeeaddicts: Oma hat immer etwas frisches Kaffeepulver auf ihren Eierlikör gestreut.

Dreierlei Eierlikör

Mehr Eierlikör gefällig?

Kaffeepulver ist nicht genug Abwechslung? Dann gönnt euch dieses Dreigestirn aus Eierlikör mit Schoko, After Eight und Mango!

So gesund ist Eierlikör: Nährstoffe und Kalorien

Gerade noch auf der Zunge und schon auf den Hüften – das passiert euch leider recht schnell, wenn ihr zu viel Eierlikör trinkt. Denn die Kombination aus Eigelb, Alkohol, Sahne und Zucker ist leider alles andere als gesund. Der Mangel an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen sollte euch aber nicht daran hindern, an besonderen Tagen das ein oder andere Gläschen Eierlikör zu genießen. Dennoch gilt und zwar nicht nur wegen dem Alkoholgehalt: In Maßen genießen!

Eierlikör in Zahlen pro 100 g:

  • Kalorien: 263 kcal

  • Eiweiß: 4 g

  • Fett: 7 g

  • Kohlenhydrate: 28 g

SOS Eierlikör: Unser Erste-Hilfe-Kasten für euren Eierlikör in Not

Der Eierlikör ist zu flüssig

Ob euer Eierlikör zu flüssig ist oder nicht, ist Geschmackssache. Manche bevorzugen ihn samtig wie einen klassischen Sahne-Likör und andere mögen ihren Eierlikör fast schon zum Löffeln. Wenn ihr noch in der Zubereitung seid – habt Geduld. Euer Likör wird beim Erkalten noch etwas fester werden. Wenn jetzt schon absehbar ist, dass das nicht reicht (auch ein Kühlschrank kann keine Wunder vollbringen!), versucht es beim nächsten Mal mit ein paar zusätzlichen Eigelben oder mehr Sahne.

Oma’s Tipp: Eine zu starke Spritnote bekommt man mit etwas Dosenmilch in den Griff.

Der Eierlikör ist krisselig

Wenn euer Eierlikör krisselig wird, liegt das meistens an ausgeflocktem Ei. Das kann zum Beispiel durch eine zu hohe Temperatur passieren oder der Eierlikör wurde zu lange erhitzt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Eier <strong>nicht zimmerwarm waren. Wenn ihr schon Flocken im Eierlikör habt, streicht ihn vor dem Abfüllen durch ein feines Sieb. Probieren geht über Studieren – wenn der Eierlikör jetzt geschmacklich in Ordnung ist, müsst ihr euch keine Gedanken machen. Wenn er schon zu Rührei mutiert ist, hilft leider nur noch der Weg zur Mülltonne.

Oma’s Tipp: Fangt mit dem Rühren auf einem kühlen Wasserbad an und erhitzt das Wasser langsam. Das ist zwar nichts für Ungeduldige, kann aber unschöne Flöckchenbildung verhindern.

Der Eierlikör ist zu fest

Euer Eierlikör steht schon ein paar Tage und hat inzwischen Pudding-Konsistenz? Das ist ganz normal, einfach kräftig schütteln und es sollte wieder fließen. Hilft das nicht, könnt ihr noch etwas Alkohol, Milch oder Kaffeesahne (bloß nicht zu viel!) nachgießen und ordentlich schütteln.

Oma’s Tipp: Flaschen mit weitem Hals verwenden. Dann kann das Likörchen gar nicht so viel Ärger machen.

Was mache ich mit dem übrigen Eiweiß?

Am Ende der Eierlikörschlacht bleibt leider ziemlich viel Eiweiß übrig. Zum Wegschmeißen ist das definitiv zu schade!

Oma’s Tipp: Mit so viel Eiweiß könnt ihr zum Beispiel tolle Kuchen mit Baiserhaube oder Makronen backen.

Wem der Eierlikör mit purer Sahne zu mächtig ist, kann auch eine Mischung aus Sahne und Milch oder auch nur Milch verwenden.
Céline
Céline, Redaktion

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