Jede*r Neapolitaner*in weiß sofort: Diese Stadt kann man nicht in nur einem Tag kennenlernen – dennoch möchten wir euch erzählen, wie ihr mindestens einen schönen Tag in einer der historischsten Städte der Welt verbringen könnt.
Start your day right
Egal, in welchem Laden man sich den notwendigen Koffeinschock holt, es ist nie die falsche Wahl – der Espresso ist immer gut in Neapel! Dazu genießt ihr am besten Sfogliatella (Blätterteiggebäck mit Ricotta-Füllung), Babà (ein in Rum getränktes Hefegebäck) oder ein Cornetto alla Crema (italienisches Croissant mit Vanillecreme), worauf auch meine Wahl gefallen ist. Kann ein Tag besser starten?
Die Stadt unter der Stadt
Neapels Stadtbild ist einmalig. Einmalig chaotisch und viel zu verbaut. Um dem zu entfliehen, könnt ihr nach der wichtigen Espresso-Stärkung einfach nach unten flüchten – nach Napoli Sotterranea. Auch, wenn es eine klassische Touristen-Nummer ist: Es lohnt sich – und die Tour gibt’s auch mit einem englischen Guide.
In den unterirdischen Tuffsteinhöhlen erfahrt ihr richtig viel über die Geschichte der Stadt. Vom Wasserspeicher zur Zeit der Römer bis hin zum Bunker, um sich vor den Bombardements im zweiten Weltkrieg zu schützen, wurden diese Höhlen mit einem Wegenetz von knapp 80 Kilometern unterschiedlich genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dieser Schauplatz auch für illegale Prostitution oder als Waffen- und Drogenlager der Mafia genutzt. Ihr seht also: Da unten steckt viel Geschichte drin. Nächster Spoiler: Solltet ihr Platzangst haben, ist es an einigen Stellen etwas brenzlig, da man sich für bestimmte Räumlichkeiten durch knapp 50 cm breite Spalte durchzwängen muss. Aber keine Angst: Diese Parts kann man auch weglassen.
Pizza auf die Hand oder Mittag im Lokal
Nach dem Leben unter Tage muss natürlich auch die erste richtige Stärkung her. Zum Beispiel in einem unscheinbaren Laden in der Piazza Trieste: der Antica Pizza Fritta da Zia Esterina Sorbillo. Berühmt für die frittierte Pizza, die allerdings nicht in Fett, sondern in heißem Wasser gebacken wird.
Richtig gutes Ragù Napoletano gibt es im Tandem Ragù. Ein echt hipper Laden, der Neapolitaner*innen und Auswärtige gleichermaßen beherbergt, bei dem ihr aber unbedingt eine Reservierung braucht.
Siesta oder Sightseeing?
Good to know, wenn ihr in Italien Urlaub macht: Dringliche Dinge solltet ihr bis 12:30 Uhr erledigt haben, denn sonst wird’s erst am frühen Abend wieder was. Nach Mittag startet hier die Siesta-Time. Für Touris bieten sich da zwei Möglichkeiten an: Den Italiener raushängen lassen und ein wenig Siesta machen oder aber Sightseeing. Neapel hat viele tolle Schlösser und Kirchen zu bieten, so dass man die Zeit vor Ort im Grunde effektiv nutzen muss – z.B. durch das Univiertel und durch die Altstadt mit all den schönen, engen Gassen, Osterias und Bars. Auch eine gute Möglichkeit, Neapels Charme ein wenig näher zu kommen.
Am frühen Abend gibt's dann eine kleine Shopping-Unit in der Altstadt. Die Italiener haben für Frauen richtig viel gute Kleidung, die eben nicht wie von der Stange aussieht – und dennoch nicht teuer ist. Danach heißt es aber einmal mehr: Essen! Tipp: La Taverna di Santa Chiara in der, welch Wunder, Via Santa Chiara. Hier wird gespeist wie Gott in Frankreich, nur eben in Neapel.
Kein guter Tag ohne guten Drink
So ein ereignisreicher Tag muss natürlich seinen krönenden Abschluss in einer guten Bar mit einem richtig guten Drink finden. Und hier legen wir euch das Boof, ebenfalls in der Via Santa Chiara, wärmstens ans Herz. Der Negroni und der Old Fashioned sind hier wahnsinnig lecker – denn in Italien gibt's nicht nur vino!