Kaum hatte ich dem DHL-Boten mein langersehntes Paket aus den Händen gerissen, wurde ausgepackt und losgelegt. Das Schöne am Kombucha selber machen ist, dass man gar nicht viel dazu braucht: ein großes, bauchiges Gärgefäß aus Glas, ein feinmaschiges Sieb, einen Trichter, Flaschen zum Abfüllen, ein dichtgewebtes (Geschirr-)Tuch zum Abdecken des Gärgefäßes, Kombucha-Kultur, bestehend aus einem SCOBY (= Kombucha-Pilz) und Starterflüssigkeit, Tee, Zucker und Wasser.
Wer schon mal einen SCOBY in den Händen gehalten hat, weiß um dessen eigenartige Konsistenz: Der eierschalenfarbene Kombucha-Pilz passt auf zwei Handflächen und fühlt sich so glibbrig an wie eine Qualle. Nicht ekeln, der SCOBY ist euer Freund! Ohne ihn geht nichts. Wie der Name SCOBY (Abkürzung für symbiotic culture of bacteria and yeasts) schon verrät, handelt es sich dabei um eine Mischkultur aus Bakterien und Hefen, die dafür sorgt, dass aus zuckerhaltigem Tee am Ende fermentierter, kohlensäurehaltiger Kombucha wird. Genauso unentbehrlich ist die Starterflüssigkeit, die das angesetzte Teewasser etwas ansäuert. Sie ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Teil des fertig fermentierten Kombuchas. Jedes Mal, wenn ihr Kombucha macht, zapft ihr vom fertigen Kombucha ca. 10 – 20 % ab, ét voilá: da habt ihr eure Starterflüssigkeit fürs nächste Mal.
Ich habe beim DIY-Kombucha darauf geachtet, gute Zutaten zu verwenden: Bio-Tee statt konventionellem Tee, Rohrohrzucker statt normalem Zucker, gefiltertes Wasser statt Leitungswasser. Das kann natürlich jeder halten, wie er will – aber es ist kein Geheimnis, dass das Endprodukt nur so gut werden kann wie seine Zutaten. Ich empfehle euch, beim Kombucha-Brauen auf biologische Lebensmittel zurückgreifen, da Pestizide die Arbeit des Kombucha-Pilzes behindern können. Auch bei der Auswahl der Teesorten gibt es ein paar Regeln zu beachten: Greift zu Schwarztee, Grüntee, weißem Tee, Puh-Er oder Oolong. Sie bringen die idealen Nährstoffe für euren SCOBY mit, während Kräutertees zu viele Öle enthalten. Diese wirken antibakteriell und können somit die Arbeit des Kombucha-Pilzes behindern. Wer aber genau diese Gewürze und Kräuter in seinem Kombucha vermisst, kann sie ganz easy in der sog. Zweitfermentation unterbringen. Sie schließt direkt nach dem normalen Fermentierungsprozess eures Kombuchas an und dauert in der Regel 1 – 2 Tage. Ihr seht: Bei selbst gemachtem Kombucha könnt ihr ganz nach eigenem Gusto zusammenbrauen, was für euch geschmacklich zusammengehört!