Am Sonntag, kurz vor 15:00 Uhr ist es dann endlich so weit. Wir packen eine Art „Grundversorgung“ in Form von Aufstrichen und Brot auf den Tisch (nur für den Fall, dass wir gleich doch nicht so viel zu probieren haben) und schon stehen die ersten Food-Swapper auf der Matte. Nach einem kleinen Klingel-Marathon mit anschließender Getränkeversorgung und Small Talk sind sie dann endlich alle da. Besonders schön: Für jeden von uns ist der heutige Food Swap eine Premiere.
Nach und nach versammeln wir uns im Wohnzimmer und stielen mit großen Augen auf den prall gefüllten Esstisch. So viele leckere und unterschiedliche Sachen! Jeder darf das Wort ergreifen und sein Mitbringsel kurz vorstellen: Marius hat eine FOODBOOM-Chilibutter für alle zubereitet und Baguettes gebacken, Julia kommt mit zuckerfreien, veganen Schoko-Kürbis-Muffins und Kristina packt ihre Salted-Caramel-Creme aus, die sie mit frisch gebackenen Croissants serviert. Unsere Nachbarn Maya und Dominik kredenzen süß verpackte Brötchen mit Rosmarin und Käse, die Franzbrötchen zum Verwechseln ähnlichsehen, meine Kolleginnen Jule und Alina stellen zweierlei Kräutersalze vor (ein Zitronensalz und eines mit italienischen Kräutern) und haben außerdem noch allerlei frische Kräuter und selbst gezogene Chilis aus dem Garten von Alinas Vater dabei. Mein eigener Beitrag besteht aus selbst gemachtem Pumpkin-Spice-Gewürz (wer meine letzte Kolumne gelesen hat, weiß warum ...) und Kürbis-Cupcakes mit Pumpkin-Spice-Buttercreme zum Probieren.
Etwas schüchtern stehen wir vor dem runden Probiertisch, bis das Buffet offiziell eröffnet ist. Dann ist keiner mehr zu bremsen: es wird gelöffelt, geschmiert und geknuspert. Wir sitzen alle um den Tisch herum, reichen da mal die Kräuterbutter rüber, schenken dort noch einen Wein nach, tauschen Rezeptideen aus, lachen viel und reden über Gott und die Welt. Gemütlich, locker und lecker – genau so habe ich mir meinen ersten Food Swap gewünscht. Und auch den anderen gefällt die Idee des Food Swappens. Wir sind uns schnell einig, dass es einen Nachfolger geben soll. Vielleicht sogar mit speziellem Motto, wie beispielsweise Advent oder Asien! Als der letzte Gast geht, ist es draußen schon lange dunkel und das Essen auf dem Tisch bis auf wenige Überreste weggetauscht. In meinem Kopf spiele ich heimlich schon Mottos für den nächsten Food Swap durch und schiebe mir noch ein letztes Stück Kräuterbutter-Brot in den Mund. Mhh, war das herrlich!