Ist brauner Zucker besser als weißer Zucker?
Weißem Zucker ist seine industrielle Klärung direkt anzusehen. Brauner Zucker scheint da die bessere Wahl zu sein. Doch so einfach ist es nicht. Die braune Färbung geht nämlich nicht immer auf eine naturbelassenere Zusammensetzung zurück. In der Regel wird brauner Zucker künstlich eingefärbt, um natürlicher zu wirken. „Brauner Zucker“ ist genauso raffiniert und ungesund wie weißer Zucker, so die Verbraucherzentrale.
Echter brauner Zucker (Rohrohrzucker und Vollrohrzucker) bildet die berühmte Ausnahme. Hier geht die „gesunde“ Bräunung auf einen Restgehalt von Melasse im Zucker zurück. Darin sind tatsächlich noch Spuren von Nährstoffen enthalten. Aber nicht zu früh gefreut: Die Menge von Vitalstoffen bleibt schwindend gering. Von einem gesundheitlichen Vorteil kann hier leider nicht gesprochen werden – zumal ein Großteil der Nährstoffe spätestens durch die Hitze beim Backen oder Kochen verloren geht.
Die Farbe sagt also nichts über die Qualität aus. Zumindest hat unraffinierter Zucker eine bessere Ökobilanz, da zur Verarbeitung weniger Energie verbraucht wird. Vor allem punktet er durch eine größere Geschmacksvielfalt. Im Gegensatz zu weißem Zucker, der naturgemäß nach nichts schmeckt, bringen Roh- und Vollrohrzucker eine leckere Karamell-Note mit, die viele Speisen und Getränke aufwertet.
Funfact: Neben Rohrohrzucker gibt es auch Rohzucker – echter brauner Zucker mit Resten von der Zuckerrübe. Da Rübensaft im Gegensatz zu Zuckerrohrsaft jedoch einen eher unangenehmen Beigeschmack mitbringen soll, wird Rübenzucker in Roh-Form kaum bis gar nicht hergestellt.