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Der Strainer: (Instagram-)Filter für euren Drink

Was Instagram mit seinen Filtern für eure Fotos leistet, kann der Strainer für eure Drinks tun. Nur das Beste bleibt im Cocktail, was keine Miete zahlt, kommt raus. Das Ergebnis sind Drinks, die nicht nur perfekt aussehen, sondern auch so schmecken!

Judith
Judith, Redaktion

Wir sagen es, wie es ist: Die meisten Cocktails brauchen einen Strainer, um wirklich gut zu sein. Dieses Tool dient nämlich nicht nur dazu, unerwünschte Stückchen aus dem Cocktail rauszuhalten, sondern gibt dem Drink dadurch auch eine besondere Konsistenz - und im besten Fall auch einen besseren Geschmack. In den meisten Drinks haben feste Bestandteile nichts zu suchen - Martini mit Olive ausgenommen.
Der Strainer, zu Deutsch auch Barsieb oder Abseiher, dient dazu, Eis, Fruchtstückchen, Gewürze oder Kräuter aus eurem Cocktail zu filtern, nachdem sie ihren Dienst getan haben. Deshalb kommt er meist nach dem Shaken oder Rühren zum Einsatz. Der Strainer funktioniert wie ein kleines Sieb, das über die Öffnung des Rührglases oder Shakers gehalten wird, wenn ihr euren Cocktail ins Glas gebt.

(Instagram-)Filter für euren Drink

Insbesondere, wenn euer Cocktail aus dem Shaker kommt, kann sich eine beachtliche Menge Eis von den Würfeln lösen. Diese Splitter trüben euren Drink nicht nur optisch, sondern verwässern ihn auch und nehmen so Einfluss auf den Geschmack und die Konsistenz. Auch hier ist der Strainer euer Freund und hilft euch, Drinks von ihrer schönsten Seite zu präsentieren - oder habt ihr in einer guten Bar schon mal einen trüben Manhattan bekommen?

Klassischer Manhattan Cocktail mit Whisky und Wermut in einer Cocktailschale mit Kirschen auf einem Holzspieß.
Ein klarer Drink, wie der Manhattan, der nicht auf Eis serviert wird, sieht nach dem Strainen einfach besser aus!

Julep oder Hawthorne: ein Strainer für jede Gelegenheit

Der Julep Strainer ist schlicht und ergreifend dazu gedacht, die Minze und das Eis im Mint Julep zurückzuhalten - er erledigt also das Grobe. Der Hawthorne Strainer ist etwas komplexer und kümmert sich um die Feinheiten, wie kleine Eissplitter. Wann ihr welchen Strainer benutzt, ist aber auch etwas Geschmacks- und Gefühlssache

Für Einsteiger kann der Julep Strainer etwas einfacher zu händeln sein. Die Hawthorne Variante wiederum ist schneller. Grundsätzlich werden Drinks aus dem Shaker eher mit dem Hawthorne Strainer abgeseiht und Cocktails aus dem Rührglas mit dem Julep Strainer - zumindest, wenn man beide zur Verfügung hat.

Der Hawthorne Strainer: das Multitalent

Recht verbreitet und ziemlich praktisch, das ist der Hawthorne Strainer. Er sieht aus wie eine Art flacher und breiter Löffel aus Metall mit einem Griff und einer Spirale zum Abnehmen. Die Spirale hat gleich zwei nützliche Funktionen. Zum einen hält sie das Eis beim Gießen zurück, sodass der Strainer nicht zwingend direkt an die Öffnung des Shakers oder Rührglases gehalten werden muss. Zum anderen hilft euch die Spirale, wenn ihr sie in den Shaker gebt, besonders festen Schaum zu schlagen, oder den Drink schön cremig zu machen, so wie beim White Russian. Der Hawthorne Strainer hat seinen Namen übrigens von einem Unternehmen, die sich auf diese Art Strainer spezialisiert hatte und meist wird er in Kombination mit einem Cocktailshaker benutzt.
So geht's: Legt den Strainer mit der Spirale nach unten auf den Shaker, der breite Rand sollte dabei auf dem Rand des Shakers liegen und die Spirale sollte an die Wand des Shakers stoßen. Haltet den Strainer mit dem Zeigefinger in der Position und gießt die Flüssigkeit langsam in das Cocktailglas.

Mint Julep
Ohne den Mint Julep gäbe es vielleicht heute keine Strainer...

Der Julep Strainer: seiner Zeit voraus

Dieser Filter ist eine Art Schüssel, die direkt auf die Öffnung des Shakers oder Glases gelegt wird - wie ein Mini-Nudelsieb für Drinks. Er wird vor allem mit Rührgläsern benutzt, da er sich an die Öffnung des Glases anpasst. Er ist gröber, sprich kleine Partikel erwischt das Sieb nicht. Seinen Namen hat der Strainer vom Mint Julep - vor der Zeit der Strohhalme hat er den Gentlemen dabei geholfen, nicht ständig Eis und Minze zu trinken. Damit ist er nicht nur der Vorreiter des Strohhalms, sondern auch des Filterns von Drinks.
So geht’s: Legt den Strainer mit der Wölbung nach oben auf das Eis im Glas. Haltet das Sieb mit dem Zeigefinger fest und gießt die Flüssigkeit langsam in das Cocktailglas.

Fine Strainer und Strainer: gemeinsam stark

Wenn der Strainer der Instagram-Filter der Cocktailwelt ist, kann man das "double straining", also das zweifache Abseihen, als Photoshop für eure Drinks sehen. Der grobe Hawthorne Strainer sorgt für die Vorarbeit, während sich der Fine Strainer um den Kleinkram kümmert. Als Fine Strainer könnt ihr jedes feine Sieb, zum Beispiel auch ein Teesieb verwenden. Durch das doppelte Abseihen werden auch die letzten Stückchen beim Ausgießen zurückgehalten und euer fertiger Cocktail sieht aus wie er sollte - oder noch besser. Besonders bei Drinks, die aus dem Shaker kommen, aber anschließend ohne Eis serviert werden, sorgen die zwei Strainer für eine schöne Optik! Wer will sich schon beim Whiskey Smash an der Minze verschlucken? Genau, niemand!
So geht’s: Haltet den Strainer mit eurer dominanten Hand auf dem Shaker und den Fine Strainer mit der jeweils anderen direkt über dem Cocktailglas. Dann gießt ihr euren Cocktail langsam in das vorbereitete Glas.

Whiskey Smash
Ein Whiskey Smash mit nervigen Minzstückchen? Nicht, wenn ihr einen Strainer benutzt.

Mit diesen Tools baut ihr eure eigene Hausbar

Ihr träumt von eurer eigenen kleinen Bar? Wir verraten euch, auf welche Tools ihr nicht verzichten könnt - und wie ihr sie am besten nutzt: ​ 

Hier seht ihr den Strainer in Aktion:

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