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Tipps & Tricks

Spritzgebäck wie bei Oma

Alles über Spritzgebäck: In unserem großen Guide erfahrt ihr, wie ihr Spritzgebäck mindestens so gut backt wie eure Oma. Dazu gibt‘s nützliche Hinweise, erste Hilfe Tipps für den Notfall und natürlich tolle Rezepte.

Tina
Tina, Redaktion

An Weihnachten gibt es sie en masse: bunte Plätzchen, knackige Kekse, saftige Lebkuchen uuuuuund natürlich leckeres Spritzgebäck in allen Formen und Farben! Und die besten Kringel kommen ja bekanntlich immer von wem? Na klar, der eigenen Oma! Um ihr Spritzgebäck zu essen, reist ihr bereits Tage vor Heiligabend in die Heimat und kehrt mit einigen Kilos im Gepäck – und auf den Hüften – schwermütig mit dem Gedanken daran zurück, wieder ein Jahr auf euer Lieblingsgebäck warten zu müssen. Aber müsst ihr das wirklich? Wir sagen: NEIN! Wir zeigen euch in unserem großen Guide nämlich, wie ihr Spritzgebäck super leicht selbst backen könnt, was ihr dazu wirklich braucht und geben euch nützliche Tipps, wenn doch mal was schief gehen sollte. So kann eure Oma im nächsten Jahr gemütlich auf der Couch sitzen bleiben und einen Lumumba genießen.

Einfaches Spritzgebäck – alles Wichtige zum Teig

Was ist Spritzgebäck für ein Teig?

Spritzgebäck fällt unter die Kategorie Teegebäck. Es besteht aus einem klassischen Mürbeteig, der einen höheren Anteil an Flüssigkeit hat. Der Teig wird durch die Zugabe von Ei oder Milch weicher und macht ihn entsprechend seinem Namen spritzfähig. Die klassischen Zutaten sind: Weizenmehl, Puderzucker, Butter und Ei, sowie eine Prise Salz. Wahlweise kann der Teig mit Zitronenabrieb, Rum oder Vanillezucker verfeinert werden. Eine weitere häufige Variante ist die zusätzliche Verwendung von gemahlenen Mandeln.

Klassisches Spritzgebäck

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Boombastisch!

"Boombastisch!"

Spritzgebäck gestapelt auf einem Tisch.
60 MinZubereitung
15 MinWartezeit
75 MinGesamtzeit

Zutaten

45 Stück
220
g
Butter, weich
80
g
Puderzucker
1
Pck.
Vanillezucker
1
Prise
Salz
1
Ei, Größe M
2
Eigelb, Größe M
300
g
Weizenmehl (Type 405)
15
g
Speisestärke
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Zubereitung

1 / 4

Butter, Puderzucker, Vanillezucker und Salz in eine Rührschüssel geben und mit den Schneebesen des Handrührgerätes erst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe hell cremig aufschlagen.

2 / 4

Ei und Eigelb zufügen und unterschlagen. Mehl und Speisestärke in einer Schüssel verrühren, sieben und in 2 Portionen kurz auf niedrigster Stufe unterrühren.

3 / 4

Backofen vorheizen (Ober-/Unterhitze: 180 °C). Kleine Teigportionen in einen Spritzbeutel mit Sterntülle (ø ca. 1 cm) geben und auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche Rosetten, Tatzen oder Streifen spritzen.

4 / 4

Kekse im vorgeheizten Ofen nacheinander ca. 15 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und auskühlen lassen.

Spritzgebäck ohne Ei

Ihr habt keine Eier im Haus oder möchtet euer Spritzgebäck vegan backen? Kein Problem. Spritzgebäck könnt ihr problemlos eifrei backen. Verwendet für die Bindung beispielsweise Sojamehl. Das Sojamehl müsst ihr mit der doppelten Menge Wasser (Zimmertemperatur) anrühren, so ersetzt es das Ei im Rezept. Vegan wird der Teig, wenn ihr anstelle der Butter vegane Margarine oder Butter für das Gebäck verwendet. Mit veganer Butter wird der Teig formfester als mit Margarine. Das Rezept für einen veganen Teig besteht aus: 


Zutaten für den Teig:
220 g vegane Margarine, weich (vegane Butter)
80 g Puderzucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
1 EL Sojamehl
2 EL Wasser
300 g Weizenmehl (Type 405)
15 g Speisestärke

In der Zubereitung die Margarine mit den Schneebesen des Handrührgerätes cremig aufschlagen, anschließend die restlichen Zutaten dazugeben. Die Plätzchen sind dann zwar geschmacklich nicht so buttrig wie klassisches Spritzgebäck, aber im Ernst, sie sind natürlich immer noch richtig lecker. Zucker sei Dank!

Warum muss Spritzgebäckteig ruhen?

Ob Spritzgebäckteig ruhen muss oder nicht, kommt auf die weitere Verarbeitung an. Der Teig sollte auf jeden Fall ruhen, wenn ihr ihn durch eine Gebäckpresse oder den Fleischwolf drehen möchtet. Stellt ihn wie klassischen Mürbeteig in Folie eingewickelt mind. 30 Minuten im Kühlschrank kalt. Um den Teig durch eine Gebäckpresse zu drehen, sollte er fester in seiner Konsistenz sein. Das erreicht ihr, wenn ihr im Teig Zucker anstelle von Puderzucker verwendet. Das Ruhen dient dann dazu, dass sich der zugegebene Zucker im Teig vollständig auflösen kann. Normaler Spritzgebäckteig hingegen muss nicht ruhen. Im Gegenteil, ihr solltet ihn direkt weiterverarbeiten. Er ist durch die Verwendung von Puderzucker bereits sehr weich und geschmeidig und könnte euch sonst zerlaufen. Was ihr dann tun könnt, lest ihr weiter unten.

Spritzgebäck bei welcher Temperatur und wie lange backen?

Spritzgebäck wird immer bei 180 °C Ober-/ Unterhitze auf der mittleren Schiene gebacken. Je nach Größe der Gebäckstücke reichen bereits wenige Minuten aus. Verwendet ihr eine der Standardtüllengrößen wie zum Beispiel eine Sterntülle mit einem Durchmesser von mindestens 1 Zentimeter, so liegt die Backzeit je nach Ofen bei 12–15 Minuten. Damit werden die Kringel außen schön knusprig und innen softig weich.

Spritzgebäck: Zubereitung

Spritzgebäck mit dem Spritzbeutel zubereiten

Ihr habt noch nie mit Tülle und Spritzbeutel gearbeitet? Keine Sorge, das ist viel leichter als gedacht. Ihr gebt die Tülle in den Spritzbeutel und schneidet die Spitze des Spritzbeutels so weit ab, dass die Spitze der Tülle grade so durch das Loch passt, aber nicht komplett hindurchrutscht. Achtung: Bei flüssigen Massen solltet ihr den Beutel etwas in die Tülle hineinschieben, sodass nichts an den Seiten herauslaufen kann, und dann erst die Masse einfüllen. Das ist bei Spritzgebäckteig nicht notwendig. Anschließend füllt ihr den Teig in den Spritzbeutel, schiebt ihn zur Tülle hin, komprimiert ihn durch drücken zur Spitze und legt los mit Spritzen. Am besten habt ihr dazu eure starke Hand an der Tülle, um sie zu führen und mit der schwachen Hand drückt ihr den Teig aus dem Beutel Richtung Tülle heraus.

Welche Tülle für den Spritzbeutel?

Klassisch wird für Spritzgebäck die Sterntülle verwendet mit einem Durchmesser von ungefähr 1,2 Zentimetern. Dabei ist es jedoch absolute Geschmackssache wie groß eure Kringel am Ende werden. Probiert euch aus, vielleicht mögt ihr eher schlanke, längere Kringel als dicke, kurze Würste. Aber Vorsicht: Auf einem Backblech sollten alle Kekse ungefähr die gleiche Größe und Dicke haben, ansonsten werden sie beim Backen unterschiedlich braun. Achtet bei der Backzeit darauf, dass ihr sie an die Form eurer Kekse anpassen müsst. Je dicker das Gebäck, desto länger wird die Backzeit.

Spritzgebäck ohne Spritzbeutel

Wer besitzt schon einen Spritzbeutel daheim? Ja, ich auch nicht. Und schon gar keine Tülle! Was können wir also tun, wenn wir dennoch leckere keksige Tupfen und Kringel haben möchten? Ganz einfach, wir verwenden einen Gefrierbeutel oder basteln uns einen Spritzbeutel aus Backpapier. Tadaaaaa. Dazu rollen wir das Backpapier zu einem spitzen Trichter zusammen und schneiden die Spitze ab. Dasselbe Spiel mit der Spitze der Gefrierbeutelecke. Wir füllen den Teig ein und spritzen nach Lust und Laune Spritzgebäck aufs Backblech. Klar, das hat dann zwar nicht so schöne Zacken wie mit einer Sterntülle, aber schmeckt tut es genauso gut. Versucht das mal!

Alternative Spritztüten gebastelt aus einem Gefrierbeutel und Backpapier neben Keksen mit Zuckerguss auf dunklem Untergrund
Wer keinen Spritzbeutel zur Hand hat, kann ohne Weiteres einen Gefrierbeutel verwenden oder einen Beutel aus Backpapier basteln.

Spritzgebäck mit dem Fleischwolf

Was hat ein Fleischwolf mit dem Keksebacken zu tun? Tja, es gibt tatsächlich Keksaufsätze, die man auf eine Gebäckpresse oder auf einen Fleischwolf setzen kann. Ich gebe zu, das ist eher etwas für Großküchenbesitzer oder fortgeschrittene Hobby-Bäcker. Aber schaut euch mal in euren Backutensilien um, vielleicht habt ihr ja mal eine von Oma geerbt und wusstet nie, was das ist? Gebäckpressen sehen aus wie futuristische Wasserpistolen. Habt ihr dann auch noch einen Aufsatz für Spritzgebäck, läuft es wie am Fließband. Für die Herstellung aus dem Fleischwolf, muss der Teig allerding fester sein. Verwendet dafür Zucker anstelle von Puderzucker, der gibt dem Teig mehr Halt.

Spritzgebäck aus der Gebäckpresse oder dem Fleischwolf mit Keksaufsatz mit Schokoguss auf einigen Keksen
Spritzgebäck aus der Gebäckpresse oder dem Fleischwolf mit Keksaufsatz schmeckt natürlich genauso gut wie aus der Spritztüte.

SOS – was tun, wenn etwas schiefläuft?

Warum verläuft das Spritzgebäck?

Wer kennt es nicht? Spritzgebäck kann aufgrund des hohen Butteranteils beim Backen sehr leicht zerlaufen. Die Butter schmilzt, wird weicher und zerläuft allein durch die Umgebungswärme. Da gibt es nur eins: ihr müsst schnell sein! Die schnelle Verarbeitung des Teiges ist das A und O. Oder ihr stellt den Teig noch einmal für wenige Minuten im Kühlschrank kalt, damit er wieder etwas mehr Stand hat. Die Temperatur muss sich jedoch die Waage halten. Zu kalt darf er nicht sein, schließlich wollt ihr ihn noch mit der Tülle spritzen können.

Was tun, wenn Spritzgebäck bröckelt?

Wenn der Teig keine schöne Bindung hat und sogar bröckelt, dann ist zu wenig Flüssigkeit enthalten. Gebt noch ein wenig weiche Butter oder einen Schluck Milch dazu. Aber da ihr den Teig mit unseren Rezepten von Anfang an richtig macht, kann das eigentlich nicht passieren, oder?

Was tun, wenn Spritzgebäck zu hart ist?

Euer Teig ist zu hart? Ihr könnt ihn kaum aus dem Spritzbeutel drücken geschweige denn aus der Presse? Dann müsst ihr unbedingt mehr Feuchtigkeit in Form von Milch oder Ei in den Teig bringen. Für mehr Geschmeidigkeit hilft Butter. Manchmal hilft es auch, ihn einfach einige Zeit bei Zimmertemperatur liegen zu lassen.
Wenn euer Spritzgebäck beim Backen zu hart geworden ist, dann habt ihr es vermutlich zu lange im Ofen gelassen. Holt die nächste Charge am besten etwas früher aus dem Ofen. Das etwas hart gewordene Spritzgebäck könnt ihr super in warme Milch oder Kakao tunken. Dann wird es zwar weich, aber schmeckt trotzdem noch vorzüglich.

Wenn Spritzgebäck übrig bleibt ...

Wie Spritzgebäck aufbewahren?

Spritzgebäck bewahrt ihr am besten in einer handelsüblichen Keksdose auf. Das sind diese farbenfrohen Blechdosen, die ihr in vielen Supermärkten finden könnt. Sucht euch eine hübsche Dose aus, legt Backpapier, Butterbrotpapier oder eine hübsche Serviette unter das Gebäck und fangt an zu stapeln. Nach 3 Wochen in der Blechdose werden die Kekse allerdings langsam pappig. Aber im Ernst, mehr als 3 Wochen werden eure Kekse auf keinen Fall überleben, nicht wahr?

Plätzchen in einer Keksdose mit weihnachtlichem Schmuck sowie einer Schere und rot-weißer Schnur
Plätzchen und Kekse am besten in einer Keksdose aufbewahren, so trocknen sie nicht so schnell aus.

Wie lange ist Spritzgebäck haltbar?

Sollten euer Kringel doch länger überleben, macht euch keine Sorgen, Spritzgebäck ist, wie die meisten Plätzchen und Kekse, sehr lange haltbar. Aber ihr habt doch Ei im Teig verbacken? Stimmt, aber das Ei wurde durch das Backen bei dieser hohen Temperatur von 180 °C haltbar gemacht. So lange euer Spritzgebäck also keine Feuchtigkeit zieht, bildet sich kein Schimmel.

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