Frische Hefe, Trockenhefe oder Sauerteig?
Bei der Frage nach der richtigen Hefe für Pizzateig scheiden sich die Geister. Die einen sind überzeugt davon, dass nur Frischhefe für echte italienische Pizza infrage kommt. Die anderen akzeptieren auch Trockenhefe. Und eine kleine Minderheit hat sich dem Sauerteig-Backen verschrieben und setzt „Pasta Madre“ (Mutterhefe, italienischer Weizensauerteig, der sehr mild schmeckt) für Pizza ein.
Spoiler: Ihr könnt jede dieser Versionen ausprobieren – die Pizza wird mit jeder davon lecker. Es sind jedoch jeweils andere Tipps und Schritte zu beachten, wenn ihr Trockenhefe, frische Hefe oder Sauerteig wie Pasta Madre verwendet.
Frischhefe: Frische Hefe gibt es in Würfelform im Kühlregal zu kaufen – deshalb sollte sie auch zu Hause im Kühlschrank gelagert werden. Die Haltbarkeit ist eher kurz, auch wenn ihr Frischhefe alternativ einfrieren und so länger haltbar machen könnt. Die Triebkraft von Frischhefe ist stark, d.h., dass der Pizzateig schnell aufgeht, locker und luftig wird.
Trockenhefe: Der Vorteil von Trockenhefe ist vor allem die lange Haltbarkeit und unkomplizierte Lagerung der kleinen Beutel – im Gegensatz zu frischer Hefe sind sie monatelang haltbar. Meist entspricht ein Beutel Trockenhefe einem halben bis einem Würfel Frischhefe – das steht immer auf den kleinen Trockenhefe-Päckchen drauf. Für ein optimales Ergebnis sollte Trockenhefe ca. 10 Minuten mit lauwarmem Wasser und einer Prise Zucker aktiviert werden, bevor ihr sie zu den restlichen Zutaten für den Pizzateig gebt.
Sauerteig: „Pasta Madre“ oder „Lievito Madre“, wie der milde italienische Weizensauerteig genannt wird, ist die dritte Option, wenn es ums Aufgehen eures Pizzateiges geht. Das Backen mit Sauerteig ist eine kleine Wissenschaft für sich, denn es braucht etwas mehr Zeit und Geduld als mit frischer oder Trockenhefe. Das Ergebnis ist jedoch besonders bekömmlich, luftig und aromatisch. Am besten schmeckt selbst angesetzter Sauerteig. In gut sortierten Supermärkten und Bioläden gibt es jedoch auch die getrocknete (fertige) Version zu kaufen.
Tipp: Pizzateig mit Pasta Madre sollte am besten am Vortag vorbereitet werden, um prima aufgehen zu können. Innerhalb einer Stunde vom Teig zur Pizza? Das funktioniert damit leider nicht – herrlich entschleunigend so ein Sauerteig, oder nicht?
So kommt Hefe richtig in Gang – 4 Tipps
Ob Trockenhefe aus der Backabteilung oder frische Hefe aus dem Kühlregal: Damit euer Teig richtig schön aufgeht, könnt ihr Hefe eine kleine Hilfestellung geben, indem ihr folgende Schritte beachtet:
Eine Prise Zucker oder ein Esslöffel Honig setzen die Hefe in Gang.
Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, dann lässt sie sich am besten verarbeiten. Aber Achtung: Bei zu heißem Wasser werden die Hefebakterien zerstört.
Auch beim Ruhenlassen gilt: Wärme ist gut, Hitze aber tödlich! Deshalb Hefeteig bei maximal 40 °C ruhen lassen
Hefe zuerst nur mit Wasser und Mehl verrühren, Salz und Olivenöl erst dazugeben, sobald der Teig sich ein wenig verbunden hat (Fett und Salz sind ebenfalls tödlich für die Hefebakterien, wenn sie direkt damit in Kontakt kommen)
Pizzateig gehen lassen
Damit die Hefe ihre Triebkraft optimal entfalten kann, braucht sie Wärme. Bei einer Temperatur von 26 bis 30 Grad arbeitet sie auf Hochtouren. Wenn ihr euren Pizzateig fertig angerührt habt, deckt ihr ihn mit Klarsichtfolie oder einem feuchten Geschirrtuch ab, damit die Oberfläche des Teiges nicht austrocknet und stellt ihn an einen warmen Ort. Im vorgeheizten Backofen (35 °C), unter der Bettdecke, in einem Waschbecken mit lauwarmem Wasser – you name it!
Der Teig sollte mindestens eine Stunde ruhen. Je kälter das Wasser war, das ihr für den Teig benutzt habt, desto mehr Ruhezeit müsst ihr einplanen. Der Teig braucht dann länger, um aufzugehen.
Tipp:Ihr könnt Hefeteig auch wunderbar für den nächsten Tag vorbereiten! Einfach den Teig anrühren, mit Klarsichtfolie abdecken und im Kühlschrank gehen lassen. Eine lange Teigruhe von bis zu 24 Stunden sorgt für einen lockeren, aromatischen, elastischen Teig, der sehr bekömmlich ist. Je länger ihr den Teig für eure Pizzen aufgehen lasst, desto weniger Hefe benötigt ihr – bei 24 Stunden Teigruhe braucht es nur eine kleine Prise (Trocken- oder Frischhefe).