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Das ist ja zum Mandelmelken – vegane Milchalternativen im Vergleich

Hier kommt keine Kuh in den Kaffee…ähm, bitte was? Richtig gehört! Wir verzichten auf tierische Milch und bedienen uns stattdessen an den zahlreichen, pflanzlichen Alternativen. – Und da gibt’s mittlerweile ja so einiges im Angebot: von Soja, über Mandel, bis hin zu Erbsen und Hafer. Willkommen in der Welt der veganen Milchalternativen!
Sophie
Sophie, Redaktion

Verschiedenste Ernährungsformen gibt‘s wie Sand am Meer. Doch seit einigen Jahren steigt insbesondere die Anzahl der Personen, die sich vegetarisch oder sogar vegan ernähren und somit ganz auf tierische Produkte verzichten – das schließt auch Milchprodukte jeglicher Art mit ein. Die Motivationen hierfür reichen von Umweltschutz, über Tierwohl und Klimaschutz, bis hin zur Verbesserung der eigenen Gesundheit. Neben veganen Alternativen für Joghurt, Käse und Co. sind vor allem Alternativen für die klassische Kuhmilch heiß begehrt, um den morgendlichen Kaffee und das Müsli vegan zu genießen oder die veganen Backkünste zu erproben.

Was sind „vegane Milchalternativen“?

Bei den veganen Milchalternativen handelt es sich um Pflanzendrinks verschiedenster Art, die sich stark zunehmender Beliebtheit erfreuen. Mittlerweile bietet so gut wie jedes Café mindestens eine – wenn nicht sogar mehrere – Alternativen zur Kuhmilch an, wenn ihr euren Cappuccino bestellt. In Supermärkten und Drogerien sind meistens sogar deutlich mehr Milchalternativen verfügbar. Die Pflanzendrinks bestehen meist aus der Hauptzutat (bspw. Hülsenfrüchte, (Pseudo-) Getreide oder Nüsse) und Wasser, ggf. kommen je nach Rezeptur Öl, Salz, Zucker, Aromen oder Süßungsmittel hinzu. Viele der Nussdrinks und Getreidedrinks lassen sich auch einfach zu Hause selber machen, wie z.B. der Mandeldrink.

Pflanzenmilch oder Pflanzendrink – wo ist der Unterschied?

Vorweg: Laut einer EU-Verordnung von 2017 müsse "Milch" aus Eutern kommen, also gemolken werden. Daher haben die veganen Milchalternativen alle denselben Wortstamm „-drink“ bekommen, um Verwechslungen vorzubeugen und die Verbraucher*innen zu schützen. Denn auch wenn der Titel des Artikels gegenteiliges vermuten lässt, muss man Mandeln nämlich gar nicht melken. ;)
Nur Kokosmilch, Liebfrauenmilch (der deutsche Qualitätswein) und Fischmilch (Fischsamen) dürfen noch den Zusatz "Milch verwenden.

Deswegen findet ihr in den Supermarktregalen nur noch "Pflanzendrinks" und keine "Pflanzenmilch" mehr – das Produkt ist jedoch genau das gleiche. Wir werden in diesem Artikel ab und zu trotzdem Worte wie Sojamilch oder auch Hafermilch verwenden, da es im Volksmund mittlerweile sehr verbreitet ist.

Was für Milchalternativen gibt es?

Als die gebräuchlichsten und beliebtesten Pflanzendrinks hierzulande gelten folgende Drinks, auch wenn es natürlich auch noch weiteren Milchersatz auf dem Markt gibt, sowie auch Mischungen der einzelnen Pflanzenmilch bzw. Drinks.

  • Sojadrink (oder auch Sojamilch)

  • Reisdrink (oder auch Reismilch)

  • Haferdrink (oder auch Hafermilch)

  • Mandeldrink (oder auch Mandelmilch)

  • Erbsendrink (oder auch Erbsenmilch)

  • Kokosdrink

Weitere, nicht ganz so bekannte Milchalternativen, sind:

  • Dinkeldrink (oder auch Dinkelmilch)

  • Lupinendrink (oder auch Lupinenmilch)

  • Hanfdrink (oder auch Hanfmilch)

  • Cashewdrink (oder auch Cashewmilch)

  • Haselnussdrink (oder auch Haselnussmilch)

Wie schmecken vegane Milchalternativen?

Die Milchalternativen haben alle eines gemeinsam: Sie ähneln in Farbe und Konsistenz der klassische Kuhmilch. Und das gelingt vielen der Alternativen recht gut. Geschmacklich unterscheiden sich die Pflanzendrinks jedoch teilweise stark– auch untereinander. Da heißt es „Probieren geht über Studieren“ – denn Geschmäcker sind ja bekanntermaßen verschieden.

Sojadrink oder Sojamilch
Der Klassiker unter der Pflanzendrinks hat einen nussigen, kräftigen Geschmack, sodass man die Sojabohne gut herausschmecken kann. Für manche, die Sojamilch zum ersten Mal probieren, ist dieser Eigengeschmack jedoch gewöhnungsbedürftig – insbesondere im Vergleich zu Kuhmilch. Sojadrink ist in verschiedenen Variationen erhältlich, darunter: Schoko, Vanille und „ungesüßt“.

Reisdrink oder Reismilch
Durch die Fermentation des Reis hat der Reisdrink einen leicht süßlichen Geschmack, ist im Vergleich zu anderen Getreidedrinks jedoch etwas neutraler.

Haferdrink oder Hafermilch
Auch der Haferdrink erhält durch die Fermentation eine süßliche Note, die im Vergleich zum Mandel- oder Kokosdrink jedoch wesentlich dezenter ist. Außerdem bringt die Getreidemilch einen leichten Hafer-Eigengeschmack mit sich.

Mandeldrink oder Mandelmilch
Der etwas dickflüssigere Mandeldrink schmeckt leicht süß, cremig-nussig und sogar etwas nach Marzipan. Auf dem Markt gibt es auch ungesüßte Varianten sowie mit z.B. Vanillegeschmack.

Erbsendrink oder Erbsenmilch
Noch recht neu auf dem Markt ist der Erbsendrink, der einen dezenten, aber lecker erbsigen Eigengeschmack hat.

Kokosdrink
Nicht zu verwechseln mit dem geriebenen Kokosnuss-Fruchtfleisch, der Kokosmilch (ja, die darf sogar tatsächlich so heißen!), oder dem Kokoswasser aus dem Inneren der Kokosnuss. Kokosdrinks enthalten maximal 10% Kokosmilch und haben nur einen dezenten Kokosgeschmack, schmecken ansonsten frisch und süß.

Wozu passen die Milchalternativen?

Tja, das ist die große Frage – ein eindeutiges „richtig“ oder „falsch“ gibt es hier nicht. Oftmals ist die Verwendung der verschiedenen Drinks anstelle von Milch schlichtweg Geschmackssache. Während für den oder die eine*n der Haferdrink sowohl im Kaffee, im Müsli und auch im Gebäck die perfekte Alternative ist, mag der oder die andere womöglich gar keinen Haferdrink, sondern definitiv Mandeldrink im Kaffee, aber keineswegs im Müsli – da passt definitiv nur Kokosdrink zu. Trotzdem sind einige der Pflanzendrinks bspw. aufgrund ihrer Konsistenz oder des Eigengeschmacks für manche Dinge besser geeignet als andere:

Sojadrink
Aufgrund der enthaltenen pflanzlichen Zellmembran Lecithin eignet sich Sojadrink besonders gut zum Backen. Zudem enthält Sojamilch sehr viel Eiweiß (Protein), was sie gut zur Herstellung von Barista-Pflanzenmilch eignet, da sie sich gut schäumen lässt.

Haferdrink
Besonders beliebt ist der Haferdrink im Kaffee – genauer gesagt im Cappuccino oder Latte Macchiato. Denn im Vergleich zu anderen pflanzlichen Milchalternativen lässt sich Haferdrink besonders gut aufschäumen. Viele Hersteller haben eigens dafür eine spezielle Barista-Version – mit optimierter Milchschaum-Rezeptur – auf den Markt gebracht. Diese flockt im Kaffee auch nicht so schnell wie andere Milchalternativen.

Mandeldrink
Wegen des süßlichen Geschmacks eignet sich Mandeldrink hervorragend für die Zubereitung von Müsli, Porridge, Smoothies und süßem Gebäck.

Kokosdrink
Aufgrund der natürlichen Süße eignet sich Kokosdrink besonders gut für Smoothies und Müslis, kommt aber auch bspw. in Currys zur Anwendung.

Sind vegane Milchalternativen gesünder?

Neben dem Tierwohl sind für viele Veganer*innen der Umweltschutz und die Verbesserung der eigenen Gesundheit gute Gründe für die vegane Ernährungsweise. So profitieren – ganz klar – Personen mit einer Laktoseintoleranz oder einer Milcheiweißallergie von den vielen pflanzlichen Milchalternativen. Pflanzendrinks enthalten im Vergleich zu Kuhmilch kein Cholesterin und wenig gesättigte, dafür aber mehr ungesättigte Fettsäuren. Je nach Hauptzutat enthalten manche Pflanzendrinks zudem Ballaststoffe, Kuhmilch nicht. Schaut man sich die Hauptnährstoffe an, ähnelt Sojadrink Kuhmilch am stärksten. Durch die Sojabohnen ist die Sojamilch ähnlich hoch in Eiweiß (Protein), Sojadrink enthält jedoch weniger Kalorien, Zucker und Fett. Daher ist festzuhalten, dass Pflanzenmilch im Vergleich zu Kuhmilch viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.

Ist veganer Milchersatz umweltfreundlicher?

Wer zu Pflanzendrinks anstelle von Kuhmilch greift, tut gleichzeitig auch etwas Gutes für die Umwelt: So benötigen vegane Milchalternativen deutlich weniger Wasser und Anbaufläche und verursachen zudem erheblich weniger CO2-Emissionen als Kuhmilch. Allerdings gibt es auch zwischen den einzelnen veganen Alternativen teilweise größere Unterschiede – auch wenn alle Bilanzen der pflanzlichen Alternativen jeweils drastisch unter denen der Kuhmilch liegen. So stößt aber etwa die Produktion von Reisdrink fast doppelt so viel CO2 aus wie die Produktion von Mandelmilch. Bei letzterem wird dafür jedoch etwa 7-mal so viel Wasser verbraucht als bei der Produktion von Sojadrink. Milch aus Soja steht allerdings oft in der Kritik nicht sonderlich nachhaltig zu sein, da das Soja von weit her importiert wird. Doch wir können euch beruhigen: Bio-Varianten verwenden fast ausschließlich Soja aus Europa. Jeder der pflanzlichen Drinks bringt also seine persönlichen Vor- und Nachteile mit, wenn es um den ökologischen Fußabdruck und Nachhaltigkeit geht.

Wie lange sind vegane Milchalternativen haltbar?

Die Frage nach der Haltbarkeit lässt sich bei tierischer Milch oftmals schnell durch ein kurzes Schnuppern an der Milchtüte klären. Spätestens nach dem ersten Schluck ist klar, ob die Milch noch haltbar war oder nicht. Bei pflanzlichen Milchalternativen hingegen funktioniert dieser Geruchs- und Geschmackstest leider nicht ganz so easy und eindeutig. Grundsätzlich hängt die Haltbarkeit von den Inhaltsstoffen ab und da diese sich bei den verschiedenen Pflanzendrinks unterscheiden, variiert dementsprechend auch die Haltbarkeit der unterschiedlichen Alternativen. Pflanzenmilch aus Getreide wie Hafermilch oder auch Nussmilch wie Mandeldrink sind verhältnismäßig lange haltbar: Da sie zum größten Teil aus Wasser bestehen, sind sie gekühlt bis zu 14 Tage lang nach dem Öffnen genießbar. Wenn ihr die Drinks jedoch selbst herstellt, verkürzt sich die Haltbarkeit auf etwa eine Woche im Kühlschrank. Achtet in jedem Falle darauf, dass die selbstgemachen Drinks in einem sauberen und vorab sterilisierten Gefäß gelagert werden. Sojadrink hält sich aufgrund des erhöhten Eiweißanteils in etwa so lange wie Kuhmilch, also etwa 3-4 Tage nach Öffnung.

Generell gilt für alle Pflanzendrinks, dass sie nicht mehr genießbar sind, wenn:

  • Schimmel sichtbar ist,

  • die Konsistenz sich verändert hat und nicht mehr wässrig ist,

  • der Geschmack und Geruch anders und muffig sind,

  • die Farbe sich verändert hat.

Ungeöffnete Pflanzendrinks sind – an einem dunklen und kühlen Ort gelagert – sehr lange haltbar, sogar deutlich länger als tierische H-Milch und oftmals auch weit über ihr aufgedrucktes Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus.
Generell empfehlen wir – ob bereits geöffnet oder ungeöffnet – die veganen Milchalternativen vor dem Verzehr kurz gut zu schütteln, um mögliche Bodensätze zu lösen.

It’s not all about the „milk” – Weitere vegane Alternativen für milchhaltige Rezepte

Wenn ihr ganz auf tierische Milchprodukte verzichten wollt, bieten die zahlreichen veganen Milchalternativen eine gute Grundlage. Aber auch andere Milchprodukte wie Sahne, Joghurt oder Mascarpone lassen sich easy mit Alternativprodukten ersetzen. Stöbert durch unsere leckeren und garantiert Milchprodukt-freien Rezepte und lasst euch überraschen, wie lecker vegan ist:

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