Kann man die Melonenkerne essen?
Wenn wir schon dabei sind und die Melonenschale mitessen, können wir uns gleich den Kernen widmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Obstkernen enthalten Melonenkerne kein Amygdalin, das im Körper zu giftiger Blausäure wird. Die Kerne von Melonen sind nicht bloß ungiftig, sondern sehr gesund, da sie viele Ballaststoffe, Proteine, Vitamine und im Fall von Wassermelonenkernen sogar Folsäure enthalten. Böse Zungen behaupten, die Kerne seien das Nahrhafteste an der ganzen Melone.
Damit unser Körper die kostbaren Inhaltsstoffe aufnehmen kann, müssen die Melonenkerne gespalten bzw. zerkaut werden – schlucken reicht nicht, da die Kerne sonst einfach ausgeschieden werden. Die Kerne gut zu kauen, ist auch deshalb sinnvoll, weil sie zerkleinert leichter verdaulich sind und nicht etwa im Blinddarm hängen bleiben, wo sie Entzündungen verursachen können. Diese Angst ist einer der Hauptgründe dafür, dass hierzulande kernlose Wassermelonen boomen – genau wie Trauben ohne Kerne, die ebenfalls gesund sind.
Rohe Melonenkerne schmecken zugegebenermaßen recht bescheiden, aber geröstet wird daraus ein leckerer Snack! Die Kerne von Zuckermelonen sind dafür prädestiniert, weil man sie genau wie Kürbiskerne easy mit einem Löffel ausschaben kann. Nach dem Waschen und Trocknen lassen sich die Melonenkerne wie Cashews mit Salz und Gewürzen ohne Öl in der Pfanne anbraten. In Indien werden die Kerne sogar zu Mehl gemahlen und zum Backen von Brot verwendet. Hierzulande begnügen sich Bäckereien noch damit, Melonenkernen als exotisches Brötchen-Topping zu verwenden.
Da die Kerne von Wassermelonen überall in der Frucht verteilt sind, muss man sich hier schon echt anstrengen, um in den Genuss der kleinen Nährstoffbomben zu kommen. Aber das Pulen und Entkernen lohnt sich! Seit den letzten Jahren genießen die ölreichen Wassermelonenkerne Trendstatus und werden im gerösteten Zustand wie Nüsse mit Vorliebe zu cremiger Nussbutter bzw. Wassermelonenkernbutter püriert.